aus der Dorfgeschichte :
„Der Gemeinnützige Frauenverein wurde 1899 von einigen Eriswiler Frauen gegründet.
Als erste Präsidentin stand Emma Wirz dem Verein vor, als Sekretärin amtete Anna Sommer.In den ersten Statuten des „Frauenvereins für Arme und Kranke“ sind folgende Zwecke des Vereins festgehalten:
„Mithülfe bei der Erziehung der dauernd unterstützen Kinder. Beaufsichtigung derselben nach ihrer Admission (Patronat). Dazu wird für jedes Kind eine Freundin bestellt. Es ist darauf Bedacht zu nehmen, dass die Tätigkeit der Freundinnen für die Pflegeeltern als willkommene Hülfe erscheint. Missstände sind der Armenbehörde sofort zu melden. Die Gemeinde wird behufs Hülfezuwendungen für Dürftige und Kranke in 14 Kreise eingeteilt. Für jeden Kreis wird eine Freundin der Armen bezeichnet, die bei Notständen (Wöchnerinnen und Kranke) sich mit den Armenbehörden behufs Abhülfe ins Einvernehmen setzen wird. Bedürftigen und Wöchnerinnen wird jeweils der Betrag von Fr. 10.- entrichtet. Arme und Kranke werden das Jahr hindurch mit Naturalgaben, Bett- und Leibwäsche, Windeln oder Nahrungsmitteln im Wert bis Fr. 10.- bedacht. Vor Weihnachten erhalten ältere Frauen und Männer eine kleine Gabe. Der Mitgliederbeitrag beträgt Fr. 1.-.“
Den Statuten vom 20. März 1950 ist zu entnehmen:
„ Zur Ertüchtigung und Weiterbildung der Frauen und Töchter führt der Frauenverein hauswirtschaftliche Kurse durch wie Koch-, Näh-, Flick-, Glätte- und Gartenbaukurse. Er veranstaltet Vorträge. Der Frauenverein ist bemüht um ein fruchtbares Zusammenarbeiten mit Behörden, Pfarramt und anderen wohltätigen Institutionen in der Gemeinde.“
Nebst der bereits erwähnten Hilfeleistungen waren die Eriswiler Frauen im zweiten Weltkrieg für die Betreuung von Internierten und Flüchtlingen zuständig. Der Frauenverein war dafür besorgt, dass die in Eriswil einquartierten Polen immer saubere, geflickte Wäsche hatten. Später kamen Judenflüchtlinge nach Eriswil, welche im Schulhaus auf Stroh lagerten. Gegen Ende des Krieges fanden internierte italienische Soldaten im alten Schulhaus eine Unterkunft. Auch diesen hat der Frauenverein die Wäsche besorgt. Als Gegenleistung mussten die Internierten in den Familien bei der Arbeit mithelfen.
Heute gehört zu den Tätigkeiten der Sammlerinnen das Überbringen eines Geschenkes an die Wöchnerinnen, die Geburtstags- und Weihnachtsbescherung für die ältere Bevölkerung, Krankenbesuche bei längerer Krankheit, Einziehen der Mitgliederbeiträge und Überbringen der Vereinsinfos (Programm, Backwarenzettel).
Im November 1969 lud der Frauenverein erstmals zu einem Altersnachmittag ein. Die monatlichen Seniorentreffen sind Tradition geworden, für die sich nun auch die Kirchgemeinde einsetzt. So führt diese in Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Frauenvereins die gut besuchten Anlässe durch.
An den Handwerk- und Hobbyausstellungen führt der Frauenverein jeweils die Festwirtschaft.
Das Kurswesen des Frauenvereins wurde ab 1994 in Absprache mit der damals neugegründeten Erwachsenenbildung geplant. Das Angebot des Vereins betraf die Frauen- und Mütterabende. Weil 2013 die Erwachsenenbildungskommission aufgehoben wurde, bietet der Frauenverein in Zukunft zusätzlich niederschwellige Anlässe und Kurse an. Eine Pilz-Exkursion im Herbst, das beliebte Kerzenziehen in der Adventszeit und eine Vollmondwanderung im Mai werden die ersten Anlässe „offen für alle“ sein.